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Was sind grüne Superblocks?
Ein Superblock ist ein Gebiet, in dem das Auto den Fußgängern Platz macht. Er besteht aus mehreren Häuserblöcken sowie durchgehenden Straßen. Der Verkehr ist auf Anwohner und Dienstleistungen beschränkt. Auch die Parkplätze sind reduziert und wenn möglich unterirdisch.


Die so freigewordenen Flächen können für Spielplätze, Treffpunkte und vor allem auch Grünflächen genutzt werden. Weniger versiegelte Flächen ermöglichen Raum für Versickerung. Mehr Grün schafft Raum für die Rückkehr von Pflanzen und Tieren in die Stadt.
Die ersten Superblocks sind in Barcelona zwischen 2015 und 2020 entsanden. Superblocks sind heute in zahlreichen europäischen Städten anzutreffen. In Berlin spricht man von “Kiezblock” und in Wien von “Supergrätzl”
In Basel reichte eine kleine Petenschaft aus dem St Johann 2022 eine Petitition für die Umsetzung eines Superblocks ein – 1400 Menschen hatten unterschrieben. Das Begehren stiess bei der Basler Regierung auf offene Ohren: Eine Realisierung als Pilotprojekt wurde nicht nur im St. Johann, sondern auch im Matthäusquartier für 2024 geplant.
Wieso braucht es Superblocks in Basel?
Verkehrswende schaffen! Die stärkere Nutzung von öffentlichem Nahverkehr, Velo-und Fussverkehr hat viele positive Effekte. Die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer steigt und schwere Unfälle lassen sich vollkommen vermeiden.
Eine Begrenzung und Verlangsamung des Verkehrs in den Quartierstrassen reduziert zudem die CO2-Emissionen sowie die Lärmbelastung deutlich. Heute gehen immer noch rund 30 Prozent der direkt gesundheitsschädlichen und indirekt schädlichen CO2 Emissionen auf den fossilen Autoverkehr zurück.Die globale Erwärmung betrifft vor allem die Städte. Mineralische Baustoffe (Beton, Teer, Gestein) heizen sich massiv auf und speichern Wärme. Die Städte werden zu unangenehmen Hitzeinseln.
Warum begrünen? Eine starke Begrünung der städtischen Flächen kann die Temperatur um bis zu 9°C senken. Auch die Luftqualität verbessert sich und die Biodiversität wird erhöht.
Jeder kennt den spürbaren Unterschied von Asphalthitze und dem angenehmen Kühlungseffekt von Bäumen und Sträuchern im Sommer.
Eine Stadt für die Menschen

Die bisher in erster Linie dem Autoverkehr dienende Strassenräume und Parkflächen auf der Allmend werden den Menschen in der Stadt zurückgegeben. Somit gewinnen alle: Wir erhöhen die Chancen zur Erreichung der angestrebten Klimaziele und können den zusätzlichen Raum für uns neu entdecken. Wir schaffen mehr Sicherheit für unsere Kinder und reduzieren den Stress durch Verkehrslärm, der nachweislich unsere Gesundheit belastet.


Die Flächengerechtigkeit wird wiederhergestellt, denn heute haben in Basel nur noch 1/3 der Menschen ein Auto. Diese nutzen aber den Grossteil des öffentlichen Strassenraums.
Quartier-Verkehrsflächen bieten in Basel den meisten Raum für Begrünung. Genau das ist das Ziel des Superblocks, bei dem das Innere der Blocks in anderen europäischen Städten den Menschen bereits zurückgegeben wurde.
Wir wünschen dass die stehenden Fahrzeuge in den Quartierstrassen den Platz für Menschen und Bäume wieder freigeben!

SRF Podcast Der «Superblock»: Die Lösung für lebenswerte Innenstädte?
Superblock Erklärvideos erstellt vom Verein Changing Cities
Autos sind in Superblocks immer noch erlaubt
mehr Sicherheit für Menschen im Strassenverkehr
gesünderes und besseres Leben
Wie kann ein Superblock entstehen?
Beispiel aus anderen Städten
Während wir uns in Basel mit dem Thema Verkehrswende noch schwer tun, nimmt das Ziel in Paris konkrete Formen an.
Hier wird aktiv der knappe Straßenraum für die Bürger zurückerobert. Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist seit 2014 daran, die Verkehrswende zu gestalten. Hidalgo hat ein Ufer der Seine für Autos sperren lassen und gleichzeitig dem Ausbau von Fahrradwegen höchste Priorität eingeräumt. Mit bereits jetzt spürbaren Folgen für den Verkehr. Die Nutzung des Autos ist in Paris erstmals seit 1940 zurückgegangen. Bis 2024 soll jede Straße in der französischen Hauptstadt einen Radweg bekommen.
Das ist aber nur der Anfang, denn Paris soll die „Stadt der 15 Minuten werden“: Alle Bürger sollen innerhalb von 15 Minuten alles erreichen können, was man im Alltag braucht – ohne Auto, versteht sich. Die Pläne basieren auf dem Konzept der „segmentierten Stadt“ von Professor Carlos Moreno, von der Sorbonne-Universität. Oberstes Ziel ist die Lebensqualität der Menschen zu steigern. Dafür braucht es Parks statt Parkplätze und Lebensraum statt Kreuzung.

Kopenhagen setzt seit den 1970er-Jahren auf das Fahrrad als platzsparendes Verkehrsmittel. Mittlerweile pendeln 45 Prozent der Einwohner mit dem Rad zur Arbeit. Innerhalb der Stadt liegt der Anteil sogar bei 61 Prozent. Mehr Platz zur Erholung in der dänischen Hauptstadt wurde frei. Inzwischen ist Kopenhagen zum weltweiten Vorzeigeprojekt für Radverkehr geworden.
Wie aber schafften es die Dänen, Kopenhagen zu einer so fahrradfreundlichen Stadt auszubauen? Die Entscheidung dazu fiel bereits im Jahr 1973 als die Stadt anfing, in der Verkehrspolitik zunehmend den Fokus auf die Radfahrer zu legen. Anfangs wurden diese Politik nur zögerlich umgesetzt, dann forcierte die Stadt den Ausbau des Radverkehrs. Durch eine jährliche Reduzierung des Parkraums für Autos von drei Prozent wurden Ressourcen und Flächen für den Radverkehr gewonnen. Außerdem wurden hohe Parkgebühren eingeführt, die dem Auto die Attraktivität nahmen.
Wichtiger noch als die finanziellen Zugeständnisse an die Radfahrer war allerdings die politische Wertschätzung ihnen gegenüber. Das motivierte noch mehr Menschen, den Drahtesel zu bevorzugen.
Was den Superblock in Barcelona besonders macht, ist die innovative und nachhaltige Herangehensweise an die Stadtentwicklung.

Durch die Schaffung von autofreien Zonen wird der Verkehr reduziert und der öffentliche Raum für die Gemeinschaft genutzt. Dies fördert die soziale Interaktion und schafft eine angenehmere Umgebung für die Bewohner. Darüber hinaus werden Grünflächen und Radwege geschaffen, um die Umweltbelastung zu reduzieren und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern. Der Superblock ist ein Beispiel für eine moderne und zukunftsorientierte Stadtplanung, die auf die Bedürfnisse der Menschen und die Umwelt ausgerichtet ist.